Guillaume Lesselier 1623, erweitert 1733.
Erhaltungszustand: restauriert von Bernard Aubertin 1993 in den Zustand des 18. Jahrhunderts.
Die Orgel von Saint Martin de Boscherville ist ein charakteristisches Beispiel einer – für französische Maßstäbe – kleinen Orgel ihrer Region und Epoche. Zwei Manuele und das abgesonderte „Recit“ als weiteres Solomanual repräsentieren die Minimalanforderungen, die die französische Orgelmusik des Barock an die Orgeln ihrer Zeit stellte; das Pedal stellte allenfalls ein weitgehend verzichtbares Hilfsmittel zum Aushalten von Fundamenttönen dar, und wurde daher bei der späteren Ergänzung im 18. Jahrhundert lediglich an das Travail principal angehängt.
Selbst bei dieser geringen Größe der Orgel legte man ouvert d'espritsichtlich besonderen Wert auf die charakteristischen französischen Zungenregister, die hier besonders heraustreten: in der Grand Orgue die Trompettenregister Trompette 8’ und Clairon 4’ (für die ebenfalls obligatorische Bombarde 16’ ist die Orgel zu klein), im Positif die Solozungen Cromorne und Voix humaine.
Jehan Titelouze : Hymnus Urbs Hierusalem beata, 3 Versetten (1624)
III+aP
Grand Orgue (HW):
Montre 8’
Bourdon 8’
Prestant 4’
Cornet 5f.
Trompette 8’
Clairon 4’
Positif:
Bourdon 8’
Montre 4’
Nazard 2 2/3’
Doublette 2’
Tierce 1 3/5’
Larigot 1 1/3’
Fourniture 6f.
Cromorne 8’
Voix humaine 8’
Récit:
Cornet 5f.
Pédale (ajout ultérieur) attachée à Grand Orgue
Q: Carte postale Association Guillaume Lesselier, n.d.
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