Werkstattkonzerte 2023

 
 

Werkstattkonzert Nr. 11

"lauter wonne, lauter freude!"

–  barocke Musik zur Weihnachtszeit
am Sonntag, 17. Dezember 2023 um 17 Uhr

Basel Barock
Cornelia Fahrion, Sopran
Teun Wisse, Blockflöte
Marina Cabello del Castillo, Viola da Gamba
Teun Braken, Cembalo

programminformation

Das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte Ensemble Basel Barock musiziert ein weihnachtliches Programm mit Kantaten und Instrumentalmusik von Georg Philipp Telemann, darunter auch die für den vierten Adventssonntag komponierte Kantate „Lauter Wonne, lauter Freude“. Dabei erzeugt die häufig in der Hirtenmusik verwendete Blockflöte mit ihrem pastoralen Klang im Zusammenspiel mit der Singstimme eine weihnachtliche Stimmung, die nicht nur besinnlich, sondern auch freudig virtuos anmutet.


Werkstattkonzert Nr. 10

"ein leben zwischen Musik und Revolution"

–  Klaviertrios von Ferdinand Ries auf historischen Instrumenten
am Sonntag, 19. November 2023 um 17 Uhr

Trio Egmont
Luiza Labouriau, Violine
Martin Knörzer, Violoncello
Gilad Katznelson, Hammerklavier

programminformation

Dreimal geflohen vor der Napoleonischen Armee, siebenmal umgesiedelt mit Wohnsitzen in fünf Ländern - das Leben von Ferdinand Ries entspricht dem eines echten Kosmopoliten und zeichnet ein Schicksal aus einem Europa im Aufbruch. Genießen Sie das spielerische Op. 2 von 1807 - noch unter dem Einfluss von Beethoven, das reife Op. 143 von 1826 aus seiner Londoner Zeit und schließlich das bislang nie aufgenommene WoO 86 von 1838 - ein durch und durch romantisches Werk von ganzem Herzen!

Werkstattkonzert Nr. 09

"norddeutsche avantgarde"

–  Klavierkompositionen aus Carl Philip Emanuel Bachs Umfeld
am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 17 Uhr

Ricardo Magnus, Hammerklavier & Clavicord

programminformation

In seiner Berliner Zeit (1740–1768) hatte Bach sich neben seinem Hofdienst rege am bürgerlichen Musikleben beteiligt, so dass er schon früh überregional als hervorragender Cembalovirtuose und Komponist bekannt war. Mit seiner ersten bedeutenden Veröffentlichung, den sog. Preußischen Sonaten, demonstrierte er, was seinen Personalstil ausmachte: ambitionierte Spieltechnik, gewagte Harmonik, überraschende Kontrastwirkungen und Sätze von freier, fantasieartiger Form. Immer wieder zollten Bachs Zeitgenossen höchste Anerkennung für seine
Werke, z.B. der Musikschriftsteller Schubart: „Sein gebundner Styl, seine Manieren, seine Ausweichungen, seine harmonischen Kunstgriffe sind unerreichbar. [...] So reich an Empfindungen, so unerschöpflich in neuen Modulationen, so harmonisch voll ist keiner wie dieser.“

Carl Philipp beeinflusste ganze Generationen von Musikern, nicht
zuletzt Wolfgang Amadeus Mozart.  
Klavierkompositionen aus seinem Umfeld bilden einen wichtigen Bestandteil, um die Klaviermusikästhetik jener Zeit als ein Ganzes
zu verstehen.

Werkstattkonzert Nr. 08

"milonga del mealli"

–  eine musikalische Reise von Indien nach Südamerika
am Sonntag, 17. September 2023 um 17 Uhr

Silvia Berchtold, Blockflöten
Anna Kiskachi, Cembalo

programminformation

Was hat die Musik des Frühbarocks mit dem Tango gemeinsam?
Und europäische mittelalterliche Gesänge mit indischen Ragas?

Das Programm „Milonga del Mealli“ lotet die Grenzen eines für Blockflöte und Cembalo eher ungewöhnlichen Repertoires aus: Stile, die auf den ersten Blick weit voneinander entfernt scheinen, werden geschickt zu einem klanglichen Gesamtoeuvre verknüpft. Kommen Sie mit auf eine Reise zwischen Indien und Südamerika, mit Werken von Mealli, Piazzolla, R. Shankar, Hildegard von Bingen u. a.

Werkstattkonzert Nr. 07

"vater und sohn"

–   Meister und Schüler - Klassische indische Musik auf der Sarod
am Freitag, 15. September 2023 um 19 Uhr

Abhisek Lahiri, Sarod
Alok Lahiri, Sarod

programminformation

Der in Indien mit zahlreichen Auszeichnungen geehrte Sarod-Spieler Abhisek Lahiri, der seit vielen Jahren auf seinen Europa-yTourneen die Greifenberger Werkstattkonzerte bereichert, kommt dieses Jahr zusammen mit seinem Vater und Lehrer Alok Lahiri. Sie nehmen uns mit in die faszinierende Welt der traditionellen indischen Musik und präsentieren klassische Ragas, in denen musikalisch über die Nacht oder über den Regen erzählt und improvisiert wird.

Werkstattkonzert Nr. 06

"hebenstreits bach"

– eine mögliche Begegnung zwischen Pantaleon Hebenstreit und Johann Sebastian Bach
am Sonntag, 16. Juli 2023 um 17 Uhr

Margit Übellacker, Hackbrett
Jürgen Banholzer, Hammerflügel

programminformation

Bach kannte sicherlich das von Pantaleon Hebenstreit entwickelte “Pantaleon”, ein großes Hackbrett mit weitem Umfang und chromatischem Tonvorrat. Bachs Amtsvorgänger Kuhnau spielte es, der berühmte Orgelmacher Silbermann baute es. Hebenstreit war, nach seinem Wirken an der Eisenacher Hofkapelle und nach Konzertreisen als Virtuose, schließlich einer der höchstdotierten Kammermusiker am Dresdener Hof geworden. Bach kannte mehrere Musiker der  Dresdener Hofkapelle persönlich und hat mit ihnen zum Teil zusammen musiziert. Ein vergleichbares Zusammentreffen mit Hebenstreit ist nicht überliefert, aber nicht ausgeschlossen. Was würde Bach dem berühmten Kollegen aufs Pult gelegt haben?


music-festival greifenberg

vom 16. – 18. Juni 2023


Freitag, 16. Juni 2023, 19 Uhr

"joseph haydn, wolfgang amadeus mozart
&  das museum der liebe
"

– Wenn Musik auf Liebesgeschichten trifft – damals und heute

Sabine Lutzenberger (Mezzosopran)
Wolfram Oettl (Hammerflügel)
Luise Loué (Moderation)

programminformation

In der Werkstatt des Greifenberger Instituts für Musikinstrumentenkunde treten die Klänge des 18. Jahrhunderts mit dem „Museum der Liebe“ von Luise Loué in Dialog.Die Entstehung des literarischen „Sturm und Drang“ mit seinem experimentellen Charakter wie emotionalem Impetus und der neuen Betonung von Gefühl und Phantasie – all das kann man in dem überaus großen Oeuvre der Klaviermusik Haydns und Mozarts wie auch in deren Liedern spüren. Gegenüber steht die „Amors Chronistin“ Luise Loué (Süddeutsche Zeitung). Sie greift in ihre Schatzkiste mit Liebes-Geschenken, welche ihr von Frauen wie Männern, Jung & Alt anvertraut wurden, und erzählt und liest die authentischen Liebesgeschichten zu den Erinnerungsstücken.


Samstag, 17. Juni 2023, 15 Uhr

"timmy & die musik in europa"

– Eine musikalische Fantasiereise für Kinder mit Melodien
u.a. von Händel, Vivaldi, Bizet, Rossini und Debussy

Klassik-für-Kinder-Ensemble des Freien Landestheaters Bayern:
Carola Sigling (Oboe)
Hans Ernst (Klarinette)
Elisabeth Vogl (Fagott)
Peter Ternay (Horn)
Felix Stross (Violoncello)
Heiko Stralendorff (Klavier)
Andreas Haas (Flöte, Erzähler & Leitung)

programminformation

Eine abenteuerliche Ballonfahrt, in der Timmy und sein Freund Philipp kreuz und quer durch Europa reisen. In England, Frankreich und Italien lernen sie nicht nur freundliche Menschen kennen, sondern auch deren Musik. Komisch ist es schon: Überall wird eine andere Sprache gesprochen – doch die Musik, die verstehen die Menschen überall!


Samstag, 17. Juni 2023, 17 Uhr

"franz schubert: streichquintett c-dur"

– Schwanengesang

Apollon Ensemble:
Lisa Immer (Violine)
Marianne Sohler (Violine)
Sebastian Wohlfarth (Viola)
Juris Teichmanis (Violoncello)
Gesine Meyer-Eggen (Violoncello)

programminformation

Franz Schubert war 31 Jahre alt, als er das Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli C-Dur D 956, op. post. 163 im September 1828 komponierte. Es ist sein kammermusikalischer Schwanengesang, da Franz Schubert am 19. November desselben Jahres verstarb. Dieses Ausnahmewerk der Musikliteratur kommt nun mit dem Apollon Ensemble zur Aufführung.


Samstag, 17. Juni 2023, 20 Uhr

"vintage funk: organ, sax & drums"

– Vintage Groove! Grundsolider Orgel-Funk, gepaart mit frischen Impro-Reisen durch die Musikgeschichte

Schwaiger's Hammond Club:
Tom Förster (Tenorsaxophon)
Thomas Schwaiger (Hammondorgel)
Christoph Holzhauser (Schlagzeug)

programminformation

Auf ihre Art auch ein historisches Musikinstrument ist die original Hammond-Orgel, eine amerikanische Erfindung aus den 30er Jahren, namensgebend für Schwaiger’s Hammond Club. So schön sie klingt, so schwer sie wiegt. Hilft nix, meint Thomas Schwaiger und knüpft damit an das Orgelspiel seiner kirchenmusikalischen Vergangenheit an, es bleibt die Vollbeschäftigung mit Händen und Füßen.Mit Tom Förster am Tenorsaxophon und Christoph Holzhauser am Schlagzeug entsteht grundsolider Orgel-Funk, gepaart mit frischen Impro-Reisen durch die Musikgeschichte. So folgt mitunter frommes Liedgut auf garstige Grooves, manchmal auch umgekehrt. Freuen Sie sich auf Titel aus eigener Feder wie Fisherman's Duck, Frau Dr. Graser, Brother Basil und Bäckerlehrling Siebenglück.


Sonntag, 18. Juni 2023, 15 Uhr

"musikalische blumenlese im 18. jahrhundert"

– Kammermusik mit Violine und Clavier

Penelope Spencer (Violine)
Varvara Manukyan (Clavier)
Helmut Balk (Einführung)

programminformation

Das Konzert nimmt uns mit auf eine Reise in die Entwicklung der kammermusikalischen Beziehung von Violine und Hammerflügel. Dafür wurden von den beiden Musikerinnen zwei sehr unterschiedliche Fortepiano-Nachbauten des Greifenberger Instituts ausgewählt, deren historische Klavierbauer im Leben Wolfgang Amadeus Mozarts eine Rolle spielten: das von ihm so genannte „spättische Clavier“ von Franz Jakob Späth (näheres siehe hier) und ein Instrument aus der frühesten Schaffensperiode vom Wiener Klavierbauer Anton Walter (näheres siehe hier), von dem Mozart sein eigenes instrument 1782 erwarb. Diese sehr unterschiedlichen Instrumente lassen mit Werken von C. Ph. E. Bach und W. A. Mozart die Klangwelt der Mozartzeit für unsere heutigen Ohren neu "erblühen". Penelope Spencer spielt eine Violine von Gennaro Vinaccia, Neapel um ca. 1755.


Sonntag, 18. Juni 2023, 17 Uhr

"swing, country & bayrische songs"

von Landau nach New Orleans

Titus Waldenfels Quartett:
Titus Waldenfels (Gitarre, Geige, Banjo, Mandoline, Pedal Steel Guitar)
Petra Lewi (Gesang, Ukulele, Singende Säge)
Michael Außerbauer (Saxophon)
Ryan Donohue (Kontrabass, Gesang)

programminformation

Lieder aller Art, von Countrylady Loretta Lynn bis zur Münchnerin Kathi Prechtl, Western Swing mit Pedal Steel Guitar und Geige, Straßenmusik aus New Orleans von Ryan Donohue, der dort 20 Jahre lang spielte, Virtuoses Saxophon von Michael Außerbauer aus Landau an der Isar. Singende Säge, Mandoline, Ukulele, Banjo... mehr Saiten und Seiten gehen nicht. Sie verbinden sich dennoch zu einem Ganzen, das entsteht, indem Gemeinsamkeiten zwischen den Stilen gesucht und Instrumentenkombinationen erforscht werden. Mit Humor und Spontanität, aber gleichzeitig großer Ernsthaftigkeit und Respekt gegenüber all den Musiktraditionen, die interpretiert werden.


Werkstattkonzert Nr. 05

"bachs inspiration"

– Deutsche Cembalomusik von Froberger bis J.S. Bach
am Sonntag, 21. Mai 2023 um 17 Uhr

Jörg-Andreas Bötticher, Cembalo, Spinett

programminformation

Der an der Schola Cantorum in Basel lehrende Cembalist und Organist Jörg-Andreas Bötticher präsentiert ein buntes Programm mit Stücken aus Bachs Notenbibliothek sowie Improvisationen. Dabei kontrastieren toccatischen Passagen mit strengem Kontrapunkt (Froberger), Naturnachahmungen (Kerll) mit ingeniösem stylus phantasticus (Böhm), französische Tänze (Fischer) mit überschäumender italienischer Leidenschaft (Krieger), und alles findet sich – verwandelt – wieder bei Bach.

Werkstattkonzert Nr. 04

"licht und schatten"

– ein Zwiegespräch von Traversflöte und Hammerklavier
Musik von Giacomo Federico Kleinknecht, Carl Philipp Emanuel Bach und Wolfgang Amadeus

am Sonntag, 16. April 2023 um 17 Uhr

Claire Genewein, Traversflöte
Liese Klahn, Hammerflügel

programminformation

Das Konzert widmet sich der Literatur für Traversflöte und Hammerflügel. Die Sonate h-Moll widmete Kleinknecht seinem Arbeitgeber, Markgraf Friedrich von Brandenburg-Culmbach, der in seiner Freizeit Flöte spielte. Die Flöte wird hier als expressives, eigenwilliges und ausdrucksstarkes Instrument benutzt, der Hammerflügel agiert als Continuo-Instrument und fordert die Flöte heraus, unterbricht sie, fragt sie und kommentiert – zwei gleichberechtigte Partner eines anregenden und herausfordernden Gesprächs mit «Licht und Schatten».
Auf dem Programm stehen Variationen von W. A. Mozart über zwei französische Lieder, die ursprünglich für Violine und Hammerflügel geschrieben wurden. Wir adaptieren den Part der Violine für die Traversflöte, was eine sehr gängige Praxis der damaligen Zeit war. Das Konzert endet mit dem Rondo von Franz Xaver Mozart, dem zu Unrecht fast vergessenen Sohn von W.A. Mozart.

Werkstattkonzert Nr. 03

"winterreise"

– Franz Schubert (1797 – 1828) Winterreise op. 89, D 911
nach Gedichten von Wilhelm Müller (1794 - 1827)

am Sonntag, 19. März 2023 um 17 Uhr

Manuel Warwitz - Tenor
Berno Scharpf - Hammerklavier

programminformation

Die „Winterreise“ bildet den Höhepunkt in Franz Schuberts Liedschaffen und den Gipfel der romantischen Liedkunst. Die Gedichte Willhelm Müllers, dem wie Schubert nur ein kurzes Leben beschieden war, erlangen im Zusammenspiel mit der Komposition eine besondere Tiefe. Die 24 Lieder spiegeln Schuberts Lebenssituation wider, die von langer Krankheit und niederschlagenden Erfahrungen geprägt ist. Ein Jahr nach Vollendung des Liederzyklus´ stirbt Franz Schubert mit gerade 31 Jahren.

Werkstattkonzert Nr. 02

"Springinkerl Spuiratz Schmetterling"

– Eine musikalische Reise in die Kindheit
am Sonntag, 26. Februar 2023 um 17 Uhr

Monika Drasch, Geige, Gesang, Dudelsack, Flöte
Varvara Manukyan, Tasteninstrumente, Gesang
Alexandra Herzinger, Hackbrett, Gitarre, Gesang
Ulrike Zöller, Konzeption, Texte, Sprecherin

programminformation

Wolfgang Amadeus Mozart blieb bis an sein Lebensende Spuiratz, genauso wie der Komponist der Kindersinfonie, Edmund Angerer. Monika Drasch, Alexandra Herzinger und Varvara Manukyan gehen als Spuiratzn an klassische Werke heran, lassen Musik ihrer Kindheit, aber auch Lieder über Not und Tod erklingen. Welche Rolle die Moldau, ein musikalischer Schmetterling, ein böhmischer Schlagrahm und Dornröschen bei der Reise in die Kindheit spielen: Ulrike Zöller erläutert es in unserem Gesprächskonzert.

Werkstattkonzert Nr. 01

"La dolce vista "

– Du Fay & die ersten “oltremontani“
am Mittwoch, 25. Januar 2023 um 20 Uhr

Le Miroir de Musique
Sabine Lutzenberger, mezzosoprano
Tessa Roos, mezzosoprano
Jacob Lawrence, tenor
Elizabeth Rumsey, vielle
Marc Lewon, lute, gittern
Baptiste Romain, vielle, bagpipes & direction

programminformation

Guillaume Du Fay ist zweifelsohne einer der größten Musiker des 15. Jahrhunderts, der zu Lebzeiten große Erfolge feierte. Er war auch einer der ersten Oltremontani, Sänger – Komponisten aus Flandern und Nordfrankreich, die in den Kapellen der italienischen Höfe angestellt wurden, um den kulturellen Einfluss der Städte zu verstärken. Diese Musiker hatten einen immensen Einfluss auf die Musikwelt der Renaissance.
Dieses Programm bietet die Gelegenheit, die erste Generation dieser flämisch-französischen Komponisten von Nicolas Grenon (um 1375-1456) über Gautier Liebert, die Brüder De Lantins und Johannes de Lymburgia bis hin zu Guillaume Du Fay (1397-1474) zu feiern.

© Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde | info@gimk.org