David Tannenberg 1791
Erhaltungszustand: Beim Kirchenneubau 1861 aus dem Vorgängerbau von 1775 übertragen; 1881 innerhalb der Kirche umgestellt, dabei wurde das originale Register Quinte 3’ entfernt. Restaurierung des Zustandes von 1791 durch die Firma Taylor and Boody 1998.
Tannenbergs Orgel für Spring City ist eines der wenigen Instrumente, das die für den Weiterbestand dieser Instrumente kritische Phase der Kirchenneubauten des 19. Jahrhunderts überdauerte, denn üblicherweise wurden diese Neubauten erheblich größer geplant als die ersten Kirchenräume der Neuansiedler auf nordamerikanischem Boden. Entsprechend erwiesen sich die Instrumente des 18. Jahrhunderts als zu kleindimensioniert und wurden in aller Regel durch neue Orgeln ersetzt.
Die Klanggestalt dieser Orgel zeigt bereits eine gewisse Abkehr von Tannenbergs stilistischer Prägung durch den mitteldeutschen Orgelbau. Es besitzt weder eine freie Terzreihe noch eine Mixtur und ist daher in seinem Klangcharakter bereits deutlich weicher angelegt, was der klassizistischen Zeitströmung durchaus entspricht. An den englischen Orgelbau erinnert das Nebeneinander von offenem und gedacktem 8’-Register selbst bei einer Orgel dieser eher geringen Größe.
Musikbeispiel:
The Old Munnikhysen March
Gespielt von Philip T. D. Cooper
Manualumfang C-d3
Disposition:
Principal dulcis 8’ (C-H gedackte Pfeifen)
Gedackt 8’ (Holz)
Principal 4’
Flaute 4’ (offen)
Quinte 3’ (1998)
Octav 2’
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