Disposition
I+aP
Principal 8’
Salicet 8’
Flauta 8’
Octava 4’
Quinta 3’
Supero[ctav] 2’
Mixtura
P:
Subbaß 16’
Octavbaß
8’
Unbekannter Erbauer 1695
Erhaltungszustand: Weitgehend unverändert erhalten.
Im Vergleich zur fast gleichzeitigen Orgel in der Schweidnitzer Friedenskirche, deren Erbauer ebenfalls nicht bekannt ist, zeigen sich geradezu exemplarisch die Unterschiede zwischen Orgeln und Orgelgebrauch in evangelischen und in katholischen Kirchen ausgangs des 17. Jahrhunderts. Während für eine „evangelische“ Orgel eine Aufteilung des Registerbestandes auf zwei Manuale und Pedal erwünscht war, um neben der Begleitung des Gemeindegesangs auch das Spiel von Orgeltrios zu ermöglichen, sollte eine „katholische“ Orgel vor allem dem Spiel improvisierter kurzer Vor- und Nachspiele dienen, aber dazu eine Reihe stark unterschiedlicher Klangfarben für verschiedene liturgische Anlässe bieten. Es war daher durchaus sinnvoll, die Zahl der Manuale geringer zu halten, aber etwa wie hier mehrere 8’-Register unterschiedlichen Klangcharakters zu disponieren,
Musikbeispiel:
August Witteborg (1850-1912) : Wie schön leuchtet der Morgenstern
Gespielt von Heinz Bernhard Orlinski
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