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Stade, St. Wilhadi

Erasmus Bielfeldt 1731-1736

Erhaltungszustand: HW-Gehäuse und 24 Register (darunter viele Zungenstimmen) erhalten. Nach Reparaturen 1783, 1846 und 1875 wurde 1894 ein Schwellkasten für das Unterwerk gebaut; 1917 wurden die Prospektpfeifen requiriert. 1937 und 1961-63 erste Restaurierungen im Stile der jeweiligen Zeit durch die Firma Ott, 1986-1990 durch Jürgen Ahrend.
Die Vorgängerorgel von Arp Schnitger verbrannte 1724 nach einem Blitzschlag in den Turm.

 

Erasmus Bielfeldt gehört zu den Orgelbauern, die die Traditionen der Schnitger-Werkstätte in Norddeutschland fortsetzten. Auch in St. Wilhadi stand vor Bielfeldts Orgel ein Instrument Arp Schnitgers, das jedoch 1724 bei einem Blitzeinschlag in den Turm verbrannte.

Die Prospektgestaltung entspricht noch weitgehend der Tradition des „Hamburger Prospekts“ mit seiner auch außerlich sichtbaren Teilung in Hauptwerk, Brustwerk und Pedal; dazu kommt noch ein weiteres „Hinterwerk“ hinter dem Hauptwerk, das ein hier nicht mögliches Rückpositiv vertritt. Der Reichtum an dekorativen Elementen am Gehäuse zeigt im Vergleich zu den etwas schlichter gehaltenen Instrumenten Schnitgers ein Aufblühen barocken Formenspiels auch im eher nüchternen protestantischen Norden.

Musikbeispiel

Vincent Lübeck: Praeambulum E-Dur
Gespielt von Martin Boecker

Film zur Orgel in Stade, St. Wilhadi

Disposition (1990):

HW:

Principal 16’ (1990)
Quintatön 16’ (alt)
Octave 8’ (alt)
Viola da gamba 8’ (tlw. alt)
Gedact 8’ (alt)
Octave 4’ (alt)
Naßat 3’ (alt)
Octave 2’ (alt)
Mixtur 1 1/3’ 4-6f. (1990)
Cimbel 1/5’ 3f. (1990)
Trompete 16’ (alt)
Trompete 8’ (alt)

BW:
Flute douce 8’ (alt)
Octave 4’ (großteils 1990)
Flute douce 4’ (alt)
Superoctave 2’ (alt)
Quint 1 1/2’ (1990)
Scharf 3-4f. (1990)
Dulcian 8’ (alt)
Schalmey 4’ (1990)

HinterW:
Octave 8’ (alt)
Rohrflöte 8’ (überwiegend 1990)
Quintadena 8’ (alt)
Octave 4’ (alt)
Quinte 3’ (alt)
Sesquialtera 1 1/3’ 2f. (rep. bei c0; 1990)
Octave 2’ (1990)
Scharf 2/3’ 3-4f. (1990)
Fagott 16’ (alt)
Vox humana 8’ (1990)

P:
Prinzipal 16’ (großteils 1990)
Subbaß 16’ (alt)
Octave 8’ (alt)
Octave 4’ (alt)
Rauschquinte 5 1/3’ + 2 2/3’ 2f. (großteils alt)
Mixtur 2’ 4-5f. (1990)
Posaune 16’ (alt)
Trompete 8’ (alt)
Trompete 4’ (1990)
Cornett 2’ (1990)

 

Q: Peter Golon, Die Erasmus-Bielfeldt-Orgel in St. Wilhadi zu Stade, Stade 1990.

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