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Ottobeuren, Dreifaltigkeitsorgel und Heilig Geist Orgel

Ottobeuren, Dreifaltigkeitsorgel 
Ottobeuren, Dreifaltigkeitsorgel
Ottobeuren, Heilig Geist Orgel
Ottobeuren, Heilig Geist Orgel
Ottobeuren, Spieltisch
Ottobeuren, Spieltisch

In der Abteikirche Ottobeuren stehen heute drei Orgeln. Auf der Empore befindet sich ein grosses modernes Instrument der Firma Steinmeyer von 1957 (Klais 2001/2002). Im Altarraum stehen oberhalb des Chorgestühls die beiden Chororgeln, die Karl Joseph Riepp 1766 fertigstellte. Der Entwurf für das Chorgestühl stammt von Martin Hörmann, einem Schreiner aus Villingen, die Schnitzereien von Joseph Christian aus Riedlingen. Obwohl mit dem Einbau bereits 1755 begonnen worden war und die kleinere Heilig-Geist-Orgel 1762 fertiggestellt war, zogen sich die Arbeiten an der Dreifaltigkeitsorgel bis 1766 hin, was eine Verschiebung des 1000jährigen Gründungsjubiläums der Abtei um zwei Jahre verursachte.

Nach dem Tod Riepps 1775 zeichnete sein Schüler Johann Nepomuk Holzhay verantwortlich für die Pflege der Instrumente. 1787 musste er die erste grössere Maßnahme durchführen. Offensichtlich hatte Riepp die beiden Orgeln nach französischer Manier in einem tiefen Stimmton eingerichtet (um a’=390 Hz), was aber ein gemeinsames Musizieren mit den ortsüblichen Instrumenten vermutlich unmöglich machte. Daher veränderte Holzhay den Stimmton durch Verkürzen des gesamten Pfeifenwerks um einen halben Ton nach oben. Vermutlich mussten damals auch die Zungenregister angepasst werden. Somit geht der heutige Klangeindruck wesentlich auf die Arbeiten Holzhays zurück.

1862 wurde die Dreifaltigkeitsorgel von Joseph Bohl aus Augsburg renoviert. Bohl erneuerte das französische Pedal durch eine deutsche Klaviatur mit 25 Tönen. Ausserdem ersetzte Bohl die alten Keilbälge durch einen Kastenbalg.
1914 restaurierte die Firma Steinmeyer die Dreifaltigkeitsorgel und 1922 die Heilig-Geist-Orgel in vorbildlicher Weise. Seit 1979 war die Orgelbaufirma Schmid aus Kaufbeuren mit der Pflege der Instrumente betraut.

 

Musikbeispiel:

Georg Muffat : Toccata secunda
gespielt von Joseph Miltschitzky

Disposition

Dreifaltigkeitsorgel (rechts)

I. Positiv (C-d3 ;  
Teilung bei fis1 / g1)

 

Prinzip[al]   16’ (nur Diskant)
Flauta   8’
Coppel   8’
Oktav    4’
Flet    4’
Gamba    4’
Nazard     2 2/3
Quart     2’
Tertz      1 3/5
Quint   1 1/3
Fornit     5-6 f.
Trompet   8’
Cromor   8’
Voxho   8’       
Clairon    4’

II. Hauptwerk (C-d3 )

Copel    16’
Prinzip    8’
Flauta   8’
Salicet    8’
Gamba   8’
Copel    8’
Prestant   4’
Flet     4’
Tertz     3 1/5
Quint    2 2/3
Waldflöte     2’
Tertz     1 3/5
Mixtur 4 f.     2 2/3
Cimbal 4-6 f.   1’
Cornet (ab c 1 )   5 f.
Trompet    8’
Clairon      4’

III. Récit (C-d3 )

Cornet resi      5 f. (ab g0)

 

IV. Écho (C-d3 )

Copel  8’
Flet    4’
Quint    2 2/3’ (nur Bass)
Larigot     2 2/3’+2’ (nur Disk.)
Quart     2’
Tertz    1 3/5’ (nur Bass)
Tertz    1 3/5’+1’ (nur Disk.)
Hoboi    8’

(Copel, Flet, Quint, Quart und Tertz im Bass auch von III. aus spielbar = Ergänzung des Cornet resi)

Pedal (C-c1 )

Prinzip  16’
Copel  16’
Oktav    8’
Gamb     8’
Quint    5 1/3
Flet    4’
Mixtur   3 f.      2 2/3
Bomba    16’
Trompet    8’
Trompet   4’

Koppel HW/Pos

Tremolo forte und dous für I sowie für II+III+IV

Winddruck: 80 mm WS

 


 

I. Positiv (C-d3 ; geteilt bei fis1 / g1)

Copel                          8’
Flauta                          8’
Prestant                      4’
Flet                              4’
Quint                           2 2/3
Doublet                        2’
Mixtur                           4 f.
Cornet                        3 f.
Schalmei                     8’

II. Hauptwerk (C-d3 )

Copel                        16’
Prinzipal                    8’
Salicet                        8’
Gamba                       8’
Flauta                          8’
Copel                         8’
Oktav                         4’
Flet                             4’
Doublet                       2’
Mixtur                        4 f.
Cimbal                        3 f.
Cromorne                   8’

Pedal (C-c1 )

Prinzipal                    16’
Copel                         16’
Flauta                          8’
Flet                              4’
Quint                            2 2/3
Fagot                           8’ 

Koppel Hw/Pos

Q: Joseph Woersching, Die Orgelwerke der Abtei Ottobeuren , Mainz 1959.

Weitere Informationen von Joseph Miltschitzky, Ottobeuren.

 

Film

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