Erbaut 1710 von Johann Christoph Albrecht, Pedal mit zwei Registern 1728
von P. Maurus Briol, auf zehn Manualregister erweitert 1746 durch
Johann Konrad Speisegger.
Erhaltungszustand: Einige
Änderungen 1841, nach der Klosteraufhebung 1862 blieb das Instrument
längere Zeit unspielbar. Restaurierungen 1944/45 und 1990/91 durch die
Firma Kuhn nach dem Stand von 1746 unter Rekonstruktion der weitgehend
geplünderten Pfeifen und der vandalisierten technischen Anlage.
Musikbeispiel:
Bernardo Pasquini: Drei Arien
Gespielt von Albert Bolliger
Das Orgelgehäuse von 1710 bildet das architektonische Gegenstück zum Grabmal des Klostergründers, des iroschottischen Missionars St. Fintan, auf der Epistelseite des Chores und wird daher auch gelegentlich als „Sarkophagorgel“ bezeichnet. Sie stellt ein weiteres beeindruckendes Beispiel für den besonderen Gestaltungswillen dar, der sich in den barocken Chororgeln des Alpen- und Voralpenraums manifestierte. Bei der Disposition Speiseggers fällt insbesondere die völlige Zerlegung in Einzelreihen (die „Sesquialtera“ üblichen Typs entsteht erst durch das Zusammenziehen der Terz mit dem Quintregister) und die Wertschätzung für ein Schwebungsregister selbst bei derart geringer Registerzahl auf.
Umfang: C-c3, Pedal C-a0 (kurze Oktave)
Disposition:
Principal 8’
Coppel 8’
Suavial 8’ (D, ab c1; Schwebung)
Octav 4’
Flauto 4’
Nasat 2 2/3’
Superoctav 2’
Sesquialter 1 3/5’
Larigot 1 1/3’
Mixtur 1’ 3f.
P:
Subbass 16’
Praestant 8’
Pedalkoppel
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