Johann Heinrich Mundt 1670/71
Die Mundt-Orgel der Teinkirche war zu ihrer Zeit für den Orgelstil der Gegenreformation zukunftsweisend: Reduzierung der Zungenstimmen, die hier sogar völlig fehlen, deren Stimmaufwand man zunehmend scheute, dafür Ausbau der Grundstimmen, deren verschiedene Färbungen man schätzte und weiter kultivierte. Gemessen an ihrer Zeit und Heimat stellte sie mit 26 Registern eine durchaus respektable Orgel dar, die allerdings etwa nördlich des Erzgebirges in Sachsen gerade mal für die Kirche einer Kleinstadt adäquat erachtet worden wäre, nicht für eine Hauptpfarrkirche der Hauptstadt des Königreichs Böhmen. So markiert sie exemplarisch die unterschiedlichen Anschauungen und Erwartungen von und an Orgeln etwa im protestantischen Mitteldeutschland oder eben im katholischen Habsburgerreich.