Befund, Verfahrenstechnik und Vorgehensweisen
Der Befund an den Originalteilen bildet die Basis. Als Material konnte Ahorn identifiziert werden. Hierzu genügt einfacher Augenschein.
Mikroskopische Vermessung ergibt die Dimensionen.
Die Hammerstiele haben einen gleichmäßigen konischen Verlauf der Hammerstielbreite von 3,8 mm an der Achse auf 2,0 mm im Bass, im Diskant allmählich abnehmend bis auf 1,4 mm am Hammerkopf.
Arbeitsspuren erlauben eine Hypothese über die verwendeten
Werkzeuge und Verfahrenstechnik (handbehauene Feilen oder Raspel, Ziehklingen), hier im Bereich der Kehlung
Feilspuren im Bereich der Verjüngung am Übergang zum Hammerstiel.
Verfahrenshypothese 1:
Arbeitsschritt 1:
Herstellung eines Blockes aus Ahornholz in der Grundform der Hammerstiele.
Arbeitsschritt 2:
Aussägen der einzelnen Hammerstiele, Nachbearbeiten der einzelnen Stiele auf das individuelle Maß mit Feile und Ziehklinge.
Ergebnis
1:
Prinzipiell lassen sich die Hammerstiele so
herstellen, allerdings ist es schwierig, den
kontinuierlichen Verlauf der Hammerstiele kontrolliert umzusetzen.
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Verfahrenshypothese 2:
Bearbeiten der Rohlinge in einer Lade; durch leichtes Verschieben in einer konischen Nut kann der Größenverlauf der Hammerstielenden vom Bass zum Diskant kontrolliert umgesetzt werden. Nach der rechteckigen Zurichtung müssen nur noch die Kanten mit der Ziehklinge glättend und rundend nachbearbeitet werden
Ergebnis 2:
Die Lade erlaubt eine gleichmäßige Verlaufsdimensionierung und ermöglicht das kontinuierliche Ausdünnen vom Bass zum Diskant. Die dabei entstehenden Arbeitsspuren entsprechen den am Original vorgefundenen unter Verwendung der zu vermutenden Werkzeuge: handgehauene Feilen und Ziehklingen.