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Andreas Silbermann 1707-10 und Johann Andreas Silbermann 1746
Erhaltungszustand:
Orgelgehäuse von 1710; Großteil der Pfeifen, Spiel- und Registertraktur, Manualklaviaturen von Vater Andreas und Sohn Johann Andreas Silbermann.
1789 versetzte ein unbekannter Orgelbauer das Instrument von ihrem urspünglichen Standort im südlichen Seitenschiff auf die neuerrichtete Westempore. Nach der Säkularisierung der Abtei konnte die Gemeinde während des 19. Jahrhunderts tiefgreifende Umbauten oder Modernisierungen nicht finanzieren. So ging nur ein Register (Tierce im RP) über die Zeiten verloren, vermutlich als Sachhonorar für eine größere Reinigung durch die Firma Wetzel. 1955 Restaurierung durch Alfred Kern und Ernest Mühleisen
Unter all seinen Orgeln hat Andreas Silbermann hier wohl am deutlichsten all das umgesetzt, was er während seiner Zeit in Paris in der Werkstätte von François Thierry kennengelernt hatte; dennoch mochte er – untypisch für französische Orgeln jener Epoche – etwa auf 16’-Register im Pedal nicht verzichten. Der Bau des Orgel blieb zunächst 1710 unvollendet (20 Register auf 2 Manualen), entweder aus finanziellen Gründen oder infolge der schweren Verletzungen, die Silbermann im Streit mit einem betrunkenen Arbeiter erlitt. 1746 fügte Johann Andreas Silbermann vier weitere Pedalregister, das Register „Cromorne“ im Rückpositiv sowie das Echowerk hinzu, dazu erneuerte er 1755 das Gebläse.