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Görlitz, St. Peter und Paul („Sonnenorgel“)

Görlitz, St. Peter und Paul („Sonnenorgel“)
Görlitz, St. Peter und Paul („Sonnenorgel“)
Görlitz, St. Peter und Paul („Sonnenorgel“)
Görlitz, St. Peter und Paul („Sonnenorgel“)

Johann Eugen und Adam Orazio Casparini 1697-1703

Erhaltungszustand: 1928 war nur noch das Gehäuse und ein Register erhalten; nach mehreren Um- und Neubauten im 19. und 20. Jahrhundert ist das Instrument verloren. In den Jahren 1997-2006 entstand ein historisierender Neubau mit 4 Manualen in Anlehnung an die Casparini-Orgel.

Die „Sonnenorgel“ von Vater und Sohn Casparini war eine der schon zu ihrer Zeit bedeutendsten und berühmtesten Orgeln Europas: Mit ihr verbinden sich mehrere für den weiteren Verlauf der Orgelbauentwicklungen sehr bedeutsame Tendenzen und Ereignisse. Es handelt sich hierbei um ein Instrument, das exemplarisch oberitalienische Stilelemente und Klangvorstellungen aus dem äußersten Süden in den damals äußersten Norden des habsburgischen Herrschaftsgebietes verpflanzte und mit den Vorlieben und Vorstellungen, die dort beheimatet waren, verband. Diese Eigenheiten entsprechen den Lebensumständen ihrer Schöpfer, vor allem Johann Eugen (Giovanni Eugenio) Casparinis, der der näheren Umgebung von Görlitz entstammte, aber als Orgelbauer nahezu ausschließlich in Oberitalien tätig war. In gründlicher Kenntnis der durchaus unterschiedlichen Orgeltraditionen innerhalb des Habsburgerreiches schuf er eine Art „Habsburgerorgel“, die später sowohl die Orgellandschaft Altösterreichs wie auch Schlesiens (nach Eroberung durch Preußen) und des benachbarten Sachsen nachhaltig beeinflussen sollte.