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Herzogenburg, Große Orgel

Herzogenburg, Große Orgel
Herzogenburg, Große Orgel

Johann Hencke 1749-1752

Die Hencke-Orgel zu Herzogenburg besaß eine Reihe von Besonderheiten. Der Gehäuseentwurf entspricht der zeitgenössischen Vorliebe für geteilte Gehäuse, doch im Gegensatz zu anderen Orten bestand hier überhaupt keine funktionale Notwendigkeit dafür, denn hier verdeckte die Orgel kein Fenster in der westlichen Fassade wie in vielen anderen Kirchen. Stattdessen wurde hier die Gehäusefront in Form von Illusionsmalerei in die Tiefe fortgeführt – ein geniales Beispiel für die Einbeziehung der Orgel in die gesamte Kirchengestaltung in architektonischer und scheinarchitektonischer Weise und eines der gelungensten Beispiele barocker Orgelarchitektur.

Hencke entwarf eine für die Region damals ungewöhnlich große Orgel mit drei Manualen. Das Kleinpositiv erinnert an ein Solowerk im französischen Stil, doch ging Hencke bei seiner Disposition durchaus eigenständige Wege und baute ein Werk mit einer Vielzahl an Charakterfarben in Kombination mit einem reichen Hauptwerksplenum und typisch doppelten Mixturen. Bei einem Werk dieser Größe ist ein zungenloses Hauptwerk selbst im süddeutschen Sprachraum eher ungewöhnlich. Das kräftig ausgebaute Pedalfundament mit seinen beiden Posaunen macht dies etwas wett. Das Rückpositiv und das dort eingestellte Kleinpositiv stellen dagegen Solowerke dar, die den Reichtum orgelbauerischer Klangfarben repräsentieren und einen gleichsam kammermusikalischen Kontrast zum Hauptwerk bilden, wie eine Solistengruppe zum Orchesterripieno in einem barocken Concerto grosso.